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Das Ogham-Alphabet

Themen-Beitrag zu Runen

Das Ogham-Alphabet

Das Ogham-Alphabet

Es hält sich das hartnäckige Gerücht, dass die Kelten keine eigenständige Schrift hätten. Dabei handelt es sich jedoch um einen grossen Irrtum, denn viele kennen das Ogham-Alphabet nicht. Tatsächlich findet man keine keltischen Bibliotheken mit historischen Schriften, wie es beispielsweise bei den Römern und Griechen der Fall war. Bei den Kelten und Druiden war es nämlich Tradition, Wissen nur mündlich von einer Generation zur nächsten weiterzugeben. Dies diente dazu, zu verhindern, dass Fremde sich das Wissen zu eigen machen konnten.

Später wurden die Kelten immer mehr von den Christen und Römern unterdrückt. Daher haben sie eine eigene Schrift entwickelt: das sogenannte Ogham-Alphabet. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Geheimsprache, denn die lateinischen Buchstaben wurden einfach umgeformt. Die keltischen Runen werden heute zwar nicht mehr zum Schreiben verwendet, kommen aber immer noch gern beim Orakeln zum Einsatz.

Die Herkunft des Ogham-Alphabets

Es gibt bis heute keine wissenschaftlichen Belege für den Ursprung des Ogham. Man geht jedoch davon aus, dass die Schriftzeichen in Irland entstanden sind. Die Mythologie sieht den kriegerischen Halbgott Ogma als Schöpfer des aussergewöhnlichen Schriftsystems an. Einigen Forschern fielen Ähnlichkeiten zu den skandinavischen Runen auf, während andere Parallelen zum Griechischen oder Etruskischen sahen. Es mag nicht ganz so spannend klingen, doch liegt eine irische Variante des lateinischen Alphabets wesentlich näher. Im Ogham gibt es für die Buchstaben Q, V und Z ein Zeichen, obwohl die irische Sprache diese Laute nicht kennt.

Man wird wohl nie erfahren, weshalb jemand neue Symbole für eine bereits existierende Schriftsprache erfunden hat. Wahrscheinlich wurden sie zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert entwickelt. Obwohl das Ogham-Alphabet nie in der Versenkung verschwunden war, erlebte es erst durch den Schriftsteller Robert Graves eine Renaissance. Dieser veröffentlichte im Jahr 1948 sein Werk "The White Goddess" und setzte sich darin mit dem Ogham auseinander. Auch im okkulten Bereich spielten die keltischen Runen zunehmend eine wichtige Rolle.

Die Besonderheiten der keltischen Ogham-Schrift

Ursprünglich setzte sich das Ogham-Alphabet aus 20 Zeichen zusammen, wobei es eine Unterteilung in vier Zeichenfamilien gab. Ein paar Jahrhunderte später kamen noch weitere Zeichen hinzu, die einer eigenen Zeichenfamilie zugeordnet werden. Die ersten 20 Zeichen bestanden aus bis zu fünf Strichen. Die Vokale sind durch zusätzliche Punkte gekennzeichnet. Im Ogham-Alphabet werden die Symbole immer an einer Stammlinie positioniert. Bei den Runensteinen wird diese von den Kanten gebildet.

Gelesen und geschrieben wird das Ogham immer von unten nach oben. Für die Bezeichnung der Runen hat man Wörter aus dem Altirischen gewählt. Jedes der Symbole soll eigentlich den Namen einer bestimmten Pflanze tragen. Es gibt jedoch diesbezüglich einige Diskrepanzen zu den altirischen Bedeutungen. Auch wenn jedes Schriftzeichen ursprünglich für eine Pflanze oder einen Baum stehen sollte, ist heutzutage im Zusammenhang mit dem Ogham-Alphabet meistens nur von Bäumen die Rede. Man spricht hier auch häufig vom keltischen Baumkalender.

Runenmagie: die Bedeutung keltischer Runen

Das Wort Buchstabe stammt nicht etwa vom Buch ab, wie man vielleicht annehmen könnte. Vielmehr liegt der Ursprung der Bezeichnung bei den Germanen, denn diese nutzten das Holz der Buche, um daraus Runen herzustellen. Sie ritzten die einzelnen Schriftzeichen in kleine Holzstücke und nutzten diese dann als Orakel. Buchstaben aus Buchenholz kommen auch in der heutigen Zeit noch beim Runenorakel zum Einsatz.

Die keltischen Druiden setzten hingegen eher auf Runenstäbchen, wofür sie in der Regel kleine Äste der Weide verwendeten. Wie beim Mikado wurden die Stäbchen dann geworfen, sodass verschiedene Zeichen aus dem Ogham-Alphabet zu erkennen waren. Diese wurden dann gedeutet, um einen Blick in die Zukunft werfen zu können. Den keltischen Runen wurde auch eine Schutzwirkung zugeschrieben. Viele Menschen tragen aus diesem Grund eine persönliche Schutzrune bei sich. Bei den Druiden spielt die Runenmagie auch heute noch eine entscheidende Rolle.


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