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Runenalphabet für Anfänger

Themen-Beitrag zu Runen

Runenalphabet für Anfänger

Runenalphabet für Anfänger

Gemäss der nordischen Mythologie wurden die Runen vom Göttervater Odin entdeckt. Das Runenalphabet wurde von den Wikingern jedoch nicht zum Schreiben genutzt, denn Bücher aus dieser Epoche gibt es nicht. Die germanischen Völker ritzten die Zeichen vielmehr in Steine, Holz, Metall oder Knochen ein. Auch Waffen und Amulette wurden mit den mystischen Symbolen versehen. Auf diese Weise sollten ihre magischen Kräfte auf den Träger oder einen Gegenstand übertragen werden. Auch in grosse Findlinge wurden Sprüche eingemeisselt, sodass man in den skandinavischen Ländern bisher über 6.500 derartiger Inschriften gefunden hat.

Das sogenannte Elder Futhark bestand aus 24 Runen, das spätere Younger Futhark wurde dann auf 16 Schriftzeichen reduziert. Eine Rune symbolisierte jedoch nicht nur einen einzelnen Buchstaben, sondern gleichzeitig auch ein Wort. Beim Runenalphabet handelt es sich um viel mehr als nur um Schriftzeichen, denn von ihnen gehen auch ganz enorme Kräfte aus.

Die spannende Geschichte der Runen

Im Grunde kann man gar nicht genau sagen, woher die Runen eigentlich stammen. Häufig wird Odin, der Hauptgott der Germanen, auch als Vater der Runen bezeichnet. Da damals lediglich Nornen die Runen nutzen konnten, wollte sich Odin diese Fähigkeit ebenfalls aneignen. Am Weltenbaum hing er sich mit seinem Speer neun Tage und Nächte lang auf und fand die Runen schliesslich zu seinen Füssen, als er von der alten Esche herunterfiel.

Man darf davon ausgehen, dass die Runen zu Beginn als magische Zeichen dienten, bevor daraus das Runenalphabet entstand. Wahrscheinlich dienten andere Alphabete wie beispielsweise das lateinische oder das griechische als Vorbilder.

Die Runen, die bis ins Mittelalter hinein genutzt wurden, wurden während der Jahrtausende auch häufiger verändert. Zudem unterschieden sich die Symbole in den einzelnen germanischen Gebieten etwas voneinander. Die Runeninschriften waren in der Regel eher kurzgehalten. Darüber hinaus nutzten viele Völker die Runen auch in Form eines Orakels, um die Zukunft vorauszusagen. Das Christentum war schliesslich für die langsame Verdrängung des Runenalphabets verantwortlich. Lediglich in einigen Teilen Schwedens verwendeten die Menschen die Runen noch wesentlich länger.

Das Elder und das Younger Futhark

Das Runenalphabet wird als Futhark bezeichnet, was sich von den ersten sechs Zeichen der ursprünglichen Runenreihe ableitet. Es gibt mehrere Varianten dieser Runenfolge, wobei das gemeingermanische Futhark, wie das Alte Futhark auch genannt wird, am weitesten verbreitet ist. Während das Alte Futhark aus insgesamt 24 Runen bestand, waren es beim Jüngeren Futhark, auch skandinavisches Futhark genannt, nur noch 16.

Beim Elder Futhark entspricht jede Rune einem einzelnen Laut, wie es auch im lateinischen Alphabet der Fall ist. Alle Stämme in Germanien hatten bis etwa zum Jahr 750 diese Variante des Runenalphabets in Verwendung. Aufgrund eines Fundes nimmt man an, dass das Elder Futhark seit dem ersten Jahrhundert eingesetzt wurde.

Beim Jüngeren Futhark hat man es mit einer verkürzten Runenreihe zu tun, die nur noch aus 16 Zeichen besteht. Trotz dieser Tatsache handelt es sich um eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Runenalphabets. Durch die Kürzung des Alphabets gingen natürlich einige Zeichen verloren. Dadurch mussten dann manche Runen für mehrere Laute stehen. Das Jüngere Futhark war etwa bis zum Ende des 10. Jahrhunderts im Einsatz. Das war die Zeit der Wikinger und deshalb entspricht auch der Grossteil der Inschriften der neueren Runenreihe. Forscher hatten anfangs angenommen, dass dieses spätere Runenalphabet der Vorläufer des Elder Futharks war, da es weniger Zeichen umfasste.

Das Runenalphabet war mehr als nur Buchstaben

Alphabete wurden grundsätzlich dazu entwickelt, um Informationen schriftlich übermitteln zu können. Seltsamerweise hat man aus der Zeit der Wikinger nie irgendwelche Schriftstücke gefunden, was darauf hindeutet, dass das Runenalphabet in diesem Bezug eine Ausnahme darstellt. Somit waren die Runen wohl eher zur mystischen Kommunikation gedacht und haben deshalb in der Welt der Esoterik einen hohen Stellenwert.

Viele Runeninschriften konnten bis heute nicht entschlüsselt werden, selbst wenn eine wortwörtliche Übersetzung stattgefunden hat. Vermutlich ging es gar nicht um den Ausdruck der Lautzeichen an sich, sondern vielmehr um die Deutung der Runen im Sinne einer vielschichtigen Interpretation. Somit kann das Runenalphabet gar nicht als echte Gebrauchsschrift angesehen werden. Die Inschriften mögen auf den ersten Blick ganz schlicht erscheinen, können aber sehr hintergründig und vielfältig ausgelegt werden. Doch gerade das macht doch die Faszination des Runenalphabets aus.


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